Gin. Ursprünglich in den Niederlanden als Genever erfunden, ist er heute unglaublich beliebt. Die Kombination mit Tonic Water ist ein Klassiker auf Terrassen und in Clubs. Viele Lokale bieten sogar eine spezielle „Gin & Tonic“-Karte an. In diesem Artikel zeige ich euch, wie ich meinen eigenen Gin mithilfe der Sous-vide-Methode hergestellt habe.

Was ist Gin?
Gin ist ein alkoholisches Getränk auf Wacholderbeerenbasis. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für Gin. Bekannte Marken sind London Dry Gin, Distilled Gin und Compound Gin. Hier die Unterschiede:
London Dry Gin
Muss ein London Dry Gin aus London stammen? Nein. London Dry ist eine Bezeichnung, die auf eine einfache Destillation hinweist, bei der alle Zutaten zusammen destilliert werden. Die einzige Zutat, die nach der Destillation hinzugefügt werden darf, ist Wasser.
Beispiele: Bombay Sapphire, Beefeater, Tanqueray
Destillierter Gin
Dieses Verfahren ist im Wesentlichen das gleiche wie bei London Dry Gin, nur dass bei destilliertem Gin die Aromen oft erst nachträglich hinzugefügt (infundiert) oder zusätzliche Zutaten mitdestilliert werden.
Beispiele: Hendricks, Gin Mare
Compound Gin
Wir machen das selbst! Bei Compound Gin werden die Zutaten erst nach der Destillation hinzugefügt. Die Basis dieses Gins ist ein neutraler Alkohol: Wodka. Der Vorteil: Sie können diesen Gin selbst herstellen, ohne destillieren zu müssen.

Die Zutaten
Wie bereits erwähnt, basiert Gin stets auf Wacholderbeeren. Diese sind daher die Hauptzutat. Beispiele für weitere Zutaten, die häufig in Gin enthalten sind, sind:
- Koriandersamen
- Pfeffer
- Ingwer
- Kardamom
- Zitrone
- Kalk
- Zitronengras
- Thymian
- Rosmarin
- Engelwurz
- Lorbeer
- Zimt
- Muskatnuss
Natürlich können Sie auch eine weitere Zutat hinzufügen. Die Sous-vide-Methode eignet sich dafür ideal, da sie das Einbringen von Aromen sehr einfach macht. Ich habe mich für Lavendel entschieden. Denken Sie daran: Dies ist mein Gin. Wählen Sie gerne eine andere Zutat und kreieren Sie Ihren ganz persönlichen Gin!
Die Zutatenliste für meinen selbstgemachten Gin:
- 1 Liter Wodka
- 30 g Wacholderbeeren
- 1 EL Koriandersamen
- 1 TL weiße Pfefferkörner
- 2,5 cm Ingwer
- 1 Stängel Zitronengras
- 5 Kardamomkapseln
- 2 Zweige Thymian
- 1/3 Zitronenschale
- 10 Lavendelzweige
Hinweis: Die Qualität des Wodkas beeinflusst das Endergebnis. Kaufen Sie also nicht den billigsten Wodka (Eigenmarke), den Sie im Laden finden. Ich habe mich für Smirnoff entschieden. Ich kann Ihnen versichern, dass das Ergebnis außergewöhnlich gut war.

Die Technik: Gin selbst herstellen
Gin selber zu machen ist ganz einfach. Man muss hauptsächlich nur warten...
Nehmen Sie einen Topf oder Sous-Vide-Behälter und füllen Sie ihn mit warmem Wasser. Stellen Sie dann Ihr Sous-Vide-Gerät auf 60 °C (140 °F) ein und lassen Sie das Wasser die gewünschte Temperatur erreichen.
Man nimmt alle Zutaten und gibt sie in einen aufgeschnittenen Beutel aus dem Vakuumbeutel auf der Rolle!
Schütte die Wodkaflasche in die Tasche.
Verschließen Sie den Sous-vide-Beutel mit einem Vakuumiergerät . Sie haben kein Vakuumiergerät? Im Folgenden finden Sie zwei alternative Methoden.
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Die Tischkantenmethode
Ich empfehle diese Methode, wenn Sie einen Beutel mit Flüssigkeit ohne Vakuumiergerät vakuumieren möchten. Verschließen Sie den gefüllten Sous-vide-Beutel etwa zur Hälfte. Halten Sie den Beutel dann mit der Flüssigkeit nach unten an eine Tischkante (oder Arbeitsplattenkante). Achten Sie darauf, dass die Oberseite des Beutels auf der Tischplatte aufliegt. Drücken Sie nun mit der Tischkante die Flüssigkeit nach unten und entweichen Sie der Luft aus dem Beutel, bevor Sie ihn verschließen.
Die Wasserverdrängungsmethode
Diese Methode eignet sich für fast alle Produkte. Verschließen Sie den gefüllten Sous-Vide-Beutel etwa zur Hälfte. Legen Sie den Beutel in ein mit Wasser gefülltes Gefäß (z. B. Ihren Sous-Vide-Behälter ), sodass nur die Versiegelung über der Wasseroberfläche liegt. Alles unterhalb der Versiegelung sollte vollständig mit Wasser bedeckt sein. Der Wasserdruck drückt die Luft aus dem Beutel. Sobald die gesamte Luft entwichen ist, verschließen Sie den Beutel.
- Den Sous -Vide- Beutel mit den Zutaten in das Wasser absenken und den Timer auf 1 Stunde einstellen.
- Nach einer Stunde den Sous-vide-Beutel aus dem Wasser nehmen und den Inhalt etwa 30 Minuten in einer Schüssel mit Eiswasser abkühlen lassen. Alternativ kann man ihn auch eine Stunde lang ins Gefrierfach oder zwei Stunden lang in den Kühlschrank legen.
- Gießen Sie die Flüssigkeit aus dem Beutel durch ein feines Sieb in eine Flasche oder ein Glas. Alle Zutaten können Sie entsorgen; wir benötigen sie nicht mehr.
Tipp: Ihr selbstgemachter Gin – wie alle Spirituosenaufgüsse – ist bei Zimmertemperatur unbegrenzt haltbar. Allerdings werden Sie nach einiger Zeit feststellen, dass sich am Boden des Glases oder der Flasche etwas Bodensatz absetzt. Diesen können Sie gegebenenfalls mit einem Kaffeefilter entfernen.

Wir servieren den besten Gin & Tonic
Gin Tonic gibt es in allen Variationen. Es gibt unzählige verschiedene Gin-Sorten und Tonic-Mischungen. Sie können den Geschmack auch durch die Zugabe von Botanicals verfeinern. Ein klassischer Gin Tonic wird oft in einem großen Ballonglas serviert, damit sich die Aromen optimal entfalten können. Sie können aber natürlich auch ein anderes Glas wählen.
Das Tonikum
Zuerst das Tonic. Es gibt sie in vielen verschiedenen Varianten: Indian Tonic, Holunderblüten-Tonic, mediterranes Tonic, Light Tonic und so weiter. Wer es gerne etwas bitterer mag, greift zum klassischen Indian Tonic. Wer es nicht so süß mag, wählt die Light-Variante.
Tipp: Der Vorteil von Light-Tonics liegt im geringeren Zuckergehalt. Dadurch ist der Tonic-Geschmack weniger dominant und der Gin kommt besser zur Geltung. Ich persönlich bevorzuge das normale Fever Tree Tonic, trinke aber zu Hause auch oft Royal Club Tonic (die Light-Variante). Es ist in 1-Liter-Flaschen im Supermarkt erhältlich und deutlich günstiger als die Fever Tree-Flaschen. Wenn du aber deine Freunde beeindrucken willst, nun ja … Qualität hat ihren Preis.
Die Pflanzenstoffe
Hier können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Sie entscheiden, welche Aromen Sie hervorheben möchten. Im Prinzip können Sie alles hinzufügen. Sie haben die Wahl! Bedenken Sie jedoch, dass je mehr Botanicals Sie verwenden, desto schneller der Gin-Geschmack überdeckt wird. Aus diesem Grund servieren manche Cocktailbars Gin Tonic lieber ohne Botanicals.
Tipp: Verwenden Sie nicht mehr als zwei verschiedene Botanicals. Es geht nicht darum, den Eigengeschmack des Gins zu überdecken, sondern bestimmte Aromen und Düfte hervorzuheben.
Ich habe den Lavendelgeschmack in meinem Gin verstärkt, indem ich ein paar kleine Lavendelzweige ins Glas gegeben habe. Außerdem habe ich noch Wacholderbeeren hinzugefügt. Es sieht auch sehr lecker aus!

Aufschlag
Für einen perfekten Gin & Tonic gibt es einige Punkte, die Sie unbedingt beachten sollten:
Verhältnis
Das ideale Mischverhältnis für einen Gin Tonic ist natürlich Geschmackssache. Manche mögen ihn im Verhältnis 2 Teile Tonic zu 1 Teil Gin. Andere bevorzugen 3:1 oder sogar 1:1. Mach es so, wie es dir am besten schmeckt. Ich persönlich nehme meistens 3:1.
Hinweis: Eine Flasche Tonic Water enthält üblicherweise 200 ml. Schüttet man also die gesamte Flasche in ein Glas und gibt einen Teil Gin (40 ml) hinzu, ergibt sich ein Mischverhältnis von 5:1. Das ist Verschwendung! Dadurch geht der feine Geschmack des Gins verloren.
Viel Eis
Das ist die Standardvorgabe für einen perfekten Gin Tonic. Je mehr Eis Sie hinzufügen, desto langsamer schmilzt es. So vermeiden Sie, dass zu viel Schmelzwasser in Ihr Getränk gelangt.
Glas vorkühlen und Schmelzwasser entfernen
Fülle dein Glas mit reichlich Eis und schwenke es, um es zu kühlen. Schütte das Eis erst kurz vor dem Hinzufügen der restlichen Zutaten ab.
Füge dein Tonic langsam hinzu.
So bleibt Ihr Gin Tonic länger spritzig! Sie können verhindern, dass das Tonic kalt wird, indem Sie Ihr Glas beim Einschenken leicht neigen.
Kein Strohhalm! Und hier ist der Grund:
- Wenn man durch einen Strohhalm trinkt, berührt man nicht die Zungenspitze. Dadurch entgehen einem viele Geschmacksempfindungen.
- Die Aromen der Pflanzen werden beim Trinken mit einem Strohhalm nicht von der Nase wahrgenommen. Serviert man das Getränk ohne Strohhalm, führt man die Nase ganz natürlich näher an das Glas.
- Ein Strohhalm verleitet zum Umrühren. Das wollen wir vermeiden, denn dadurch schäumt das Tonic stärker auf. Das entzieht dem Tonic die Kohlensäure. Rühren Sie den Gin & Tonic nach dem Hinzufügen des Gins nur einmal um, um ihn gründlich zu vermischen, und rühren Sie ihn danach nicht mehr um.
Noch ein letzter Tipp: Sind Sie ein echter Gin-Tonic-Liebhaber? Dann laden Sie sich die Ginto-App aus dem App Store herunter. Diese App bietet eine Fülle an Informationen zu nahezu allen erhältlichen Gins. Die Zutaten sind oft aufgelistet, was Ihnen bei der Auswahl der passenden Botanicals helfen kann. Sie können außerdem Ihre verkosteten Gins speichern und Notizen hinzufügen. Sehr praktisch!
Das war’s. Ich hoffe, dieser Artikel hat dich genug inspiriert, um loszulegen. Viel Erfolg!




7 Kommentare
yu-givan@hotmail.com
Ja Edwig dat kan!
edwig.kint@telenet.be
Kan ik dit ook in wegkopt maken sous vide ?
givan@tabletstudent.nl
Hi Dennis,
De eerste opsomming is een lijst met mogelijke ingrediënten die je kunt gebruiken. De tweede lijst is de lijst zoals Tim hem heeft gemaakt.
De 30 gram jeneverbessen staat niet perse gelijk aan de hoeveelheid van een vervangbaar ingredient. Uiteraard heeft de hoeveelheid van de ingrediënten invloed op de smaak, dus voel vooral zelf aan wat je wilt gebruiken en de hoeveelheid hiervan!
schoors.dennis@gmail.com
Hey Tim,
De opsomming in je ingrediëntenlijst, betreft dat alle ingrediënten om jouw gin te maken of is het een of/of keuze die ik moet maken, met als basis telkens de 30gr aan jeneverbessen….?
leendejo@gmail.com
Sorry inderdaad niet goed gelezen. Vandaag gemaakt ben benieuwd naar het resultaat. Bedankt voor je reactie..
Groet Leen
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